Verschwörungserzählungen wirken oft wie Gift. Sie wirken heimtückisch. Sie wirken langsam und sind sehr gefährlich für unsere freiheitliche Demokratie. Egal, ob vom angeblichen „Great Reset“ phantasiert, Corona geleugnet oder vor der angeblichen „jüdischen Weltverschwörung“ gewarnt wird: All diese Erzählungen haben eines gemeinsam: Sie schaden unserer Gesellschaft, sie untergraben den Zusammenhalt. Sie zerstören Vertrauen in staatliche Stellen und sie liefern einfache Schuldzuweisungen für alles, was in unserer komplizierter werdenden Welt vielleicht nicht ganz optimal läuft.

Diese Erkenntnis war der Grund dafür, am 21. November eine kreisweite Fortbildungsveranstaltung für Lehrkräfte, Pädagogen und andere interessierte Teilnehmer durchzuführen, für die sich insgesamt 10 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet hatten. Kooperationspartner unseres Kommunalen Integrationszentrums war dabei das „Kompetenzteam Warendorf“, welches für Lehrerfortbildungen im Kreis zuständig ist. Die Fortbildung wurde durchgeführt auf dem „Hof Lohmann“, welcher ein angenehmes Ambiente und eine sehr professionelle Ausstattung bietet.

Referent und KI-Mitarbeiter Jan Ammermann gab zunächst einen Überblick über die „Schwurbler-Szene“, die sich in den letzten Jahren leider stark vergrößert hat. Zum einen wirkte dabei die überstandene Corona-Pandemie als eine Art Brandbeschleuniger zum anderen sorgten Apps wie Telegram und TikTok dafür, dass sich abstruse Theorien oftmals wie ein Lauffeuer verbreiten und „viral gehen“, wie man es neudeutsch formuliert.

Eingeübt wurden dann Argumentationstechniken, um dieser Tendenz etwas Konstruktives entgegenzustellen. Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichteten von Beispielen aus dem Familien- und Freundeskreis, in denen betroffene Menschen oft vollkommen in Parallelwelten versunken seien, mit zum Teil erschütternden Folgen für die Gemeinschaft. Man kann es auch so formulieren: Wenn die Dinge auf der Welt von mehr oder weniger dunklen Mächten geleitet werden, wieso sollte man sich dann überhaupt noch politisch oder gesellschaftlich engagieren? Hier müssen Schulen und andere soziale Einrichtungen energisch eingreifen und der Flut von Falschmeldungen und angeblichen Verschwörungen etwas Konkretes entgegenzustellen, der Schülerschaft Orientierung zu liefern, Aufklärung zu betreiben und jungen Menschen dabei zu helfen, um eine möglichst hohe Medienkompetenz zu erlangen.